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 Betreff des Beitrags: Re: Unter dem Gefrierpunkt 1
BeitragVerfasst: Di 24. Mai 2022, 18:56 
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Ch'R Saith | Bereitschaftsraum des Leih

Venar überlegte. Jetzt musste er etwas entscheiden, und zwar schnell. Eigentlich wollte er ja auch noch nach erie’Rin Nn’Verih sehen. Es war offensichtlich, dass sie ihn zutiefst verabscheute, aber dennoch war sie Mitglied seiner Besatzung und es war sein Credo, sich ausnahmslos um seine Leute zu kümmern – ungeachtet ihres Rangs, ihrer Organisation oder ihres Namens. Doch im Augenblick blieb keine Zeit dafür. Er hatte gewusst, dass es früher oder später erforderlich werden würde, Wissenschaftler, Techniker und andere Spezialisten an den unbekannten Ort zu schicken. Die Scans hatten keine Lebenszeichen aufgespürt, sodass es an den Marines gewesen war, den Ort zu überprüfen und zu sichern. Allerdings schienen diese auf ein schwer lösbares Hindernis gestoßen zu sein.
Ja, es würde sich lohnen, diesen Ort zu untersuchen. Allein die Tatsache, dass sie ein komplettes Schiff gefunden hatten, versetzte den Leih in ungläubiges Erstaunen, gepaart mit purer Neugierde. Am liebsten würde er sich selbst von dem Fund überzeugen, jedoch war es an einem Riov, die Stellung auf dem Schiff zu halten. Er musste seinen Forscherdrang bezähmen und dachte über das nach, was sich in dem fremden Schiff wohl befinden mochte, ob…halt! Konzentration!
Venar blinzelte und holte Luft, bevor er seinen Entschluss in die Tat umsetzte und die Leute benachrichtigte, die er für einen Besuch der fremdartigen Umgebung auserkoren hatte.
Danach begab er sich wie geplant in die Krankenstation, um nach erie’Rin nN’Verih zu sehen. Die Tal Shiar machte zwar immer einen äußersten gestressten und gereizten Eindruck, aber noch nie war sie in einem so unschönen Zustand gewesen.
„Guten Morgen, Rekkhai, was kann ich für Sie tun?“, wurde er von der Chefärztin begrüßt. Arrenhe el’Daerh, die Rihanha mit den einprägsamen, feuerroten Haaren, saß entspannt hinter ihrem Schreibtisch und arbeitete am Computerterminal.
„Aefvadh, Doktor“, erwiderte Venar ihren Gruß.
„Ich wollte nach Ihrer neuesten Patientin sehen, Nn’Verih.“
„Oh“, machte Arrenhe nur und sah ihn an mit ihrem „das-wird-viel-Arbeit“-Blick. „Ich musste ein wenig nachhelfen, damit sie sich beruhigt und mal ordentlich ausschläft“, berichtete sie. „Schauen Sie ruhig nach ihr, sie ist im Ruheraum.“
„Ich fürchte, meine Gegenwart wird nicht gerade zu ihrer Entspannung beitragen“, murmelte Venar.
„Nun, vielleicht verbessert sich ja Ihre Beziehung, wenn sie merkt, dass Sie sich kümmern“, erwiderte Arrenhe mit einem kleinen Lächeln.
„Ich glaube, dass Sie keine Kollegen aus ihrer Organisation hier hat, macht ihr ziemlich zu schaffen. Jetzt hat sie nicht einmal eine Vertretung.“

„Oh nein, Sie haben mir gerade noch gefehlt.“
Das war Nn’Verihs Reaktion, als sie sah, wie der Leih den kleinen, gesonderten Raum der Krankenstation betrat und im Eingang stehen blieb.
„Ich wollte nur schauen, wie es Ihnen geht, Nn'Verih.“
„Mir geht es hervorragend, aber Ihre Ärztin will mich erst in acht Stunden gehen lassen!“, echauffierte sich die Rihanha. „Sie hat mir Ruhe verordnet. RUHE! Haben Sie eine Ahnung, wie viel ich zu tun habe? Ich habe nicht einmal das ganze Team von ni’Cradol verhört, geschweige denn…“ Sie unterbrach sich und schüttelte resigniert den Kopf.
„Lyirru…“, begann er.
„Für Sie immer noch Nn’Verih!“, schnappte sie, bevor er seinen Satz beenden konnte.
„Also gut, erie’Rin Nn’Verih, die Hinweise darauf, dass die Havarie der Saith einer externen Ursache zugrunde liegt, verdichten sich. Und ich bin mir sicher, wenn Sie sich ein wenig schonen, können Sie bald Ihre Arbeit wieder aufnehmen. Beruhigt Sie das ein wenig?“
„Nein, ganz und gar nicht“, antwortete Lyirru und drehte sich um, sodass sie auf die dunkelblaue Wand neben ihrem Bett starrte.
Venar seufzte innerlich ein bisschen. Der Umgang mit Nn’Verih erforderte viel Geduld. Sehr viel Geduld. Er entschied, dass es vorerst das beste wäre, sie in Ruhe zu lassen. Es würde Zeit brauchen, die Barriere, die sich um sich errichtet hatte, ein wenig aufzuweichen. Allerdings hatte er bereits seit Monaten darüber nachgedacht, dass sich die Lage zwischen ihnen beiden irgendwie entspannen musste.
„Nun, ich weiß, dass Sie bei Dr. el’Daerh in besten Händen sind. Aber sollten Sie etwas brauchen, kontaktieren Sie mich jederzeit.“
Mit diesen Worten verabschiedete er sich und begab sich zurück in seinen Bereitschaftsraum.

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Venar i'Laehval tr'Treh'lier - Riov der Ch'R Saith


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: Di 24. Mai 2022, 18:56 


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 Betreff des Beitrags: Re: Unter dem Gefrierpunkt 1
BeitragVerfasst: Di 24. Mai 2022, 21:23 
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Ch'R Saith | Maschinenraum

„Erein i’Keirianh, Sie werden mir bei der Außenmission assistieren. Lassen Sie sich vom Quartiermeister einen Kampfanzug und einen Disruptor geben. In zehn Siuren im Transporterraum.“
Das war khre’Arrain i’Leinarrh gewesen, der Spezialist in Sachen Informationstechnologie. Nevala hatte schon mit ihm zu tun gehabt, obwohl sie als Erein oft Aufgaben allgemeiner Natur erledigen musste, die weniger mit ihrem Fachgebiet zu tun hatten. Sie empfand nichts als Respekt für diesen Mann und war mehr als erpicht darauf, von ihm zu lernen.
„Ssuay, Rekkhai“, antwortete sie, während ihr ein Dutzend Gedanken durch den Kopf gingen. Sie machte sich schnellen Schrittes auf den Weg. In erster Linie musste sie den Quartiermeister finden und dann von dort aus so schnell wie möglich zum Transporterraum gelangen. Während sie durch die Gänge hetzte, dachte sie darüber nach, wie peinlich es wäre, wenn das ganze Außenteam nur auf sie warten würde. Erleichtert stellte sie fest, dass sie die Materialausgabe des Quartiermeisters schnell gefunden hatte.
„Jolan’Tru, Rekkhai“, grüßte sie. „Ich benötige einen Anzug und einen Disruptor.“
Der leicht ergraute Rihanha hinter dem Tresen starrte sie grimmig an und erwiderte nichts. Irgendwann brach er endlich das Schweigen und antwortete mit genervtem Unterton:
„Tauchanzug, Kampfanzug, Chemikalienschutzanzug, Raumanzug, PU-Schutzanzug-“
„Einen Kampfanzug, Rekkhai, mittlere Größe“, unterbrach Nevala ihn. Der Rihanha drehte sich um und verschwand in einem Raum. Sie hörte das geräuschvolle Öffnen und Schließen von Türen und schließlich, wie jemand ein Konglomerat an Kleidung durchwühlte. Irgendwann erschien er wieder, warf den Anzug auf den Tisch, stützte sich auf und sah sie genauso grimmig an wie eingangs.
„Einen Disruptor auch bitte, Rekkhai“, antwortete Nevala, die vor Stress inzwischen grüne Wangen hatte und von einen auf den anderen Fuß trat. Die zehn Siuren mussten längst herum sein!
„Spaltstrahlengewehr, Streustrahlpistole, Synchronisches-Protonenverzerrungs-Prototypgewehr…“
Nevala biss sich auf die Zunge.
„Keine Ahnung, Rekkhai, einfach irgendwas!“, brach es flehentlich aus ihr heraus. Er starrte sie an, musterte den Dienstgrad auf ihrem Kragen und verschwand wieder im Hinterzimmer.
„Na also, geht doch!“, sagte er, als er die Waffe geräuschvoll auf dem Tisch ablegte. Er registrierte ihren Namen.
„Möglichst unbeschädigt zurück. Wir scheißen hier kein Geld!“

Als Nevala den Transporterraum betrat, versuchte sie, das angestrengte Keuchen zu unterdrücken. Sie betete zu den Elementen, dass das Außenteam noch nicht vollzählig versammelt war. Die Tür glitt auf und – da standen sie, alle bereit auf der Transporterplattform. Erei’Riov i’Kelan, Dr. el’Daerh, zwei weitere Ereins, ein Arrain, eine handvoll weiterer Wissenschaftler und khre’Arrain i’Leinarrh. Nevala stoppte und traute ihren Augen nicht.
Das konnte nicht wahr sein.
„Bitte entschuldigen Sie die Verspätung, Rekkhai!“, presste sie hervor.
„Ah, Erein i’Keirianh, Sie haben zu uns gefunden“, antwortete Rivana i’Kelan. „Waren Sie das erste Mal bei Quartiermeister i’Radaik?“
„Ie, Rekkhai.“
„Gut, dann sehe ich Ihnen die Verspätung dieses Mal nach“, antwortete sie, während Nevala hinter ihr auf der Plattform Stellung nahm.

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Nevala i'Keirianh t'Arissurin - Erein (Softwaretechnik)


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 Betreff des Beitrags: Re: Unter dem Gefrierpunkt 1
BeitragVerfasst: Sa 28. Mai 2022, 21:58 
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Die Mitglieder des Außenteams staunten nicht schlecht, als sie in der gewaltigen Halle materialisierten. Doch für eine Erkundung des Objekts blieb keine Zeit: Man wollte dringlichst die Tür öffnen, um die Suche nach einer effektiven Energiequelle fortzusetzen. Khre’Arrain i’Leinarrh zögerte nicht, mit seiner Untersuchung der Schaltfläche neben der Tür zu beginnen.
Nevala beobachtete, wie er die Tafel gründlich in Augenschein nahm ohne sie zu berühren, während einige Mitglieder des Außenteams die Umgebung mit großem Interesse scannten. Die Marines hatten sich derweil in eine Formation begeben und rührten sich nicht vom Fleck. Nevala fragte sich, wie die Soldaten die Geduld dafür aufbrachten – andererseits waren sie durch ihr Training noch ganz anderes gewohnt. I’Leihnarrh tippte auf seinem mobilen Scanner herum und tauschte ihn schließlich gegen ein Padd ein. Nevala versuchte, einen Blick auf das Display zu erhaschen und vermutete, dass er versuchte, eine Verbindung zwischen der Türschaltung und dem Padd herzustellen, um die Barriere zu überbrücken. Er arbeitete hochkonzentriert, bis irgendwann von dem Terminal neben der Tür ein scheinbar widerwilliges Geräusch kam. Der Rihanha schnaufte.
„Erein, reichen Sie mir bitte die mobile Speichermatrix für die Universalübersetzer-Datenbank. Ohne die Sprache zumindest ansatzweise zu entschlüsseln, werden wir nicht weit kommen“, sagte er.
„Ssuay, Rekkhai.“
Nevala öffnete einen großen, metallenen Werkzeugkoffer und reichte ihrem Vorgesetzten das gewünschte Objekt.
Im Hintergrund entbrannte eine Diskussion zwischen erei’Riov i’Kelan und den Wissenschaftlern, die darauf begierig waren, das fremde Schiff zu untersuchen.
„Den Elementen sei Dank folgt Computertechnologie spezies-übergreifend immer ähnlichen Mustern“, murmelte der khre’Arrain. Offenbar war die Übersetzermatrix gerade dabei, die Struktur der fremden Sprache zu entziffern. Nevala sah, wie tausende von Begriffen und Symbolen auf dem Display in Sekundenschnelle durchwechselten.
Inzwischen lösten die Marines sich aus ihrer Starre und brachten sich in Position, um die Tür zu sichern. I’Leinarrh machte sich an der Schaltfläche zu schaffen und nach nur wenigen Minuten glitt die gewaltige Flügeltür auf. Es schien wie Magie. Nevala bemerkte wieder einmal, wie viel sie noch zu lernen hatte.
Die Truppen bewegten sich schnell und leise in das Areal, das sich hinter der Tür verbarg. Erst, als der Optio irgendwann ein „gesichert!“, verlauten ließ, folgten die Wissenschaftler, Nevala und der khre’Arrain mit erei’Riov i’Kelan zuvorderst.
Das Szenario, das sich vor ihnen auftat, war nicht minder erstaunlich als die Halle, die sie hinter sich ließen. Ein gewaltiger, hoher unterirdischer Bau erstreckte sich vor ihnen. An seinen Wänden war eine Vielzahl von Etagen zu erkennen, die offenbar etwas beherbergten, was aus der Distanz kaum zu erkennen war. Etwa mittig stand nur eine nicht minder beeindruckende Anlage mit schwarzer Verkleidung. Es war ein Rondell, das mit etlichen Details versehen war – möglicherweise Bedienfelder, schlussfolgerte Nevala still. Eine Freifläche in der Mitte der Konstruktion machte den Anschein, als wäre sie für holographische Projektionen erschaffen worden.
Den anwesenden Rihannsu stand das Staunen in die Gesichter geschrieben. Vorsichtig überquerten sie das Areal um die merkwürdigen Strukturen an den meterhohen Wänden in Augenschein zu nehmen.

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Nevala i'Keirianh t'Arissurin - Erein (Softwaretechnik)


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